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Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig! Ich nehme meine Befehle nur von Mr. Brown entgegen!«
»Sie sind unmöglich! Es kann jetzt schon zu spät sein. Man sagt, daß Edgerton eine Nase für
Verbrecher habe. Was wissen wir denn, warum er sich plötzlich so für Sie interessiert?
Vielleicht ist sein Argwohn schon längst geweckt?«
»Sie können ganz sicher sein, mein lieber Boris, er argwöhnt überhaupt nichts. Sie scheinen,
obwohl Sie doch sonst ein Kavalier sind, völlig zu vergessen, daß man mich im allgemeinen für eine
schöne Frau hält.«
Boris schüttelte zweifelnd den Kopf. »Er hat sich wie kaum ein anderer Mensch in England mit
Verbrechen befaßt. Bilden Sie sich ein, Sie könnten ihn täuschen?«
»Wenn er wirklich das ist, wofür Sie ihn halten, würde es mir geradezu Spaß machen, es zu
versuchen!«
»Um Gottes willen, Rita & «
»Im übrigen ist er außerordentlich reich. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die Geld verachten.«
»Geld  Geld! Das ist die Gefahr bei Ihnen, Rita. Ich glaube, für Geld würden Sie Ihre Seele
verkaufen.« Er fuhr dann mit leiser, rauher Stimme fort: »Manchmal glaube ich fast, Sie würden auch
uns verkaufen!«
Mrs. Vandemeyer zuckte mit den Schultern. »Da müßte der Preis sehr hoch sein. Nur ein Millionär
wäre in der Lage -«
»Sehen Sie!«
»Mein lieber Boris, verstehen Sie keine Scherze mehr?«
»Meine liebe Rita, Ihre Scherze sind etwas sonderbar.«
Mrs. Vandemeyer lächelte. »Streiten wir uns doch nicht, Boris! Klingeln Sie lieber. Wir wollen uns
etwas zu trinken bringen lassen.«
In aller Eile erschien Tuppence im Salon und spielte wieder die Rolle des Stubenmädchens.
Aus der Unterhaltung, die sie mit angehört hatte, ging also hervor, daß es zwischen Rita und Boris
eine geheimnisvolle Verbindung gab & Doch ließ sich aus ihr nicht auf ihr gegenwärtiges Treiben
schließen. Und Jane Finns Name war nicht gefallen.
Am folgenden Morgen erfuhr sie durch ein paar kurze Worte, die sie mit Albert tauschte, daß im
Schreibwarengeschäft keine Post für sie läge. Unglaublich, daß Tommy nichts von sich hören ließ!
Es war ihr, als schlösse sich eine kalte Hand um ihr Herz. Angenommen & Es nützte nichts, sich
Sorgen zu machen.
Aber sie nahm eine Gelegenheit wahr, die Mrs. Vandemeyer ihr bot.
»An welchem Tag gehen Sie für gewöhnlich aus, Prudence?«
»Für gewöhnlich am Freitag, gnädige Frau!«
Mrs. Vandemeyer zog die Augenbrauen hoch. »Und heute ist Freitag! Ich nehme an, daß Sie wohl
kaum den Wunsch haben, heute auszugehen, da Sie ja erst gestern gekommen sind.«
»Ich hatte Sie darum bitten wollen, gnädige Frau.«
Mrs. Vandemeyer lächelte. »Jetzt müßte Graf Stepanow Sie hören. Er hat gestern abend eine
Bemerkung über Sie gemacht.«
Ihr Lächeln wurde noch freundlicher, obwohl etwas Katzenhaftes in ihrem Benehmen lag. »Ihre
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Agatha Christie - Ein gefährlicher Gegner
Bitte ist nämlich sehr  sagen wir typisch. Und ich bin zufrieden. Sie können das alles natürlich nicht
verstehen  aber ausgehen dürfen Sie heute.
Mir ist es gleich, da ich ohnehin heute abend nicht zu Hause bin.«
»Ich danke Ihnen, gnädige Frau.«
Als Tuppence noch das Silber polierte, wurde sie durch das Klingeln an der Wohnungstür gestört.
Dieses Mal war der Besucher weder Whittington noch Boris, sondern ein Mann, der außerordentlich
gut aussah.
Obwohl er nicht groß war, wirkte er so. Sein glattrasiertes Gesicht mit den lebhaften Zügen verriet
Energie. Auch schien von ihm eine besondere Anziehungskraft auszugehen. Er nannte seinen Namen:
Sir James Peel Edgerton. Sie betrachtete ihn mit erneutem Interesse. Dies war also der berühmte
Kronanwalt. Sie hatte einmal gehört, er könnte sehr wohl eines Tages Premierminister werden.
Tuppence kehrte nachdenklich zur Anrichte zurück. Peel Edgerton schien nicht der Mann, den man
leicht hinterging. Nach etwa einer Viertelstunde klingelte es, und Tuppence ging in die Diele, um den
Besucher hinauszulassen. Er hatte sie schon zuvor scharf angesehen. Als sie ihm nun Hut und Stock
reichte, wurde sie sich wieder seines forschenden Blickes bewußt.
»Sie sind noch nicht lange Zimmermädchen, nicht wahr?«
Erstaunt blickte Tuppence ihn an.
Er nickte, als hätte sie geantwortet. »Beim Weiblichen Hilfsdienst gewesen, nicht wahr? Und jetzt
in Schwierigkeiten?«
»Hat Mrs. Vandemeyer es Ihnen erzählt?«
»Nein, mein Kind, das habe ich Ihnen angesehen. Ist es eine gute Stelle hier?«
»Sehr gut, danke, Sir.«
»Ja, aber es gibt heutzutage viele gute Stellen. Und manchmal schadet ein Wechsel nichts.«
»Wollen Sie damit sagen & ?«
Aber Sir James stand schon auf der obersten Stufe. Sie fühlte wieder seinen klugen Blick auf sich
ruhen. »Nur ein kleiner Hinweis«, sagte er und ging.
11
Tuppence trat ihren freien Nachmittag an. Albert war gerade nicht da; so begab sie sich selber in
das Schreibwarengeschäft, wo sie erfuhr, daß immer noch nichts für sie da war. Danach fuhr sie zum
Ritz; dort hörte sie, daß Tommy noch nicht zurückgekehrt sei. Da beschloß sie, sich an Mr. Carter zu
wenden und ihm zu berichten, wann und wo Tommy seine Verfolgung aufgenommen hatte. Der
Gedanke an seine Hilfe stärkte ihre Zuversicht. Als sie sich nach Hersheimer erkundigte, hieß es, er
sei vor etwa einer halben Stunde gekommen, jedoch gleich wieder gegangen. Sie hätte ihn gern
gesehen. Vielleicht hatte er einen Gedanken, wie man Tommy wiederfinden konnte. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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